Quellen-Wanderung

 

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Fontaine 1 Fontaine 3
Fontaine 3 Fontaine 4
Fontaine 2 Fontaine 4

Wenn die „Freunde der Tradition von Saint Estephe“ einen Empfang organisieren, dann darf man sich fragen, was da Gutes bei herauskommt.

Wie also nicht begeistert sein von einer Wanderung mit Freunden, sorglos mitten durch Weinfelder mit Blick auf die schönsten Chateaus und im Hintergrund die eindrucksvolle Gironde? Ein Zwischenstopp mit außergewöhnlichen Besichtigungen an Orten wie den Chateaus Cos d’Estournel oder Haut Marbuzet mit dem Genuß ihres wertvollen Nektars, serviert wie es seinem Rang entspricht? Sich die Augen satt sehen, um dann durch die Weinberge, die man nun besser als zu Beginn zu kennen glaubt, zum Ausgangspunkt zurück zu kehren, um dort mit Weggenossen, Freunden und Familie gemeinsam zu speisen?

Und das Fest geht noch weiter mit den Köstlichkeiten, die, liebevoll zubereitet für diesen Tag, den Auftakt, den Apéritf für dieses Essen bilden. Welch ein intensives Vergnügen in so kurzer Zeit, die Gesichtszüge ständig in Bewegung vor immer fortwährendem Lächeln.

An diesem Gesichtsausdruck wird sich nichts ändern, weder beim Café noch beim folgenden Gang zu den Quellen, zu denen man durch den Park des Chateau Calon Ségur gelangt. Wir tauchen ein in die Leidenschaft, mit der die genialen Restauratoren ihre Erzählungen von der Entdeckung der herrlichen Fliesen vortragen und davon, dass sie diesem Ort das Leben zurückgeben werden, das er verdient. Wir werden noch mal darauf zurückkommen!

Über Le Boscq und Beau-Site zurück in Saint Estephe. Hier werden wir von einem Empfangskomitee erwartet, 23 Stimmen in der – wie die Einwohner von Saint Estephe behaupten – schönsten Kirche des Médoc... Jedenfalls beginnen bei diesem lyrischen orgelbegleiteten Höhenflug unsere Seelen gen Himmel zu schweben, in Verbindung tretend mit dem kleinen Jesus in seiner Samthose... Und sprechen wir davon, was uns darüberhinaus noch vor der Kirche erwartet, Ananas-Spieße und Weintrauben, das ist göttlich. Unser Lächeln will nicht schwinden. Und siehe da: Es regnet, nach vielen Wochen der Trockenheit! Welch ein Glück!

Heim zu kommen nach einem solch intensiven Tag, die Geschmacksnerven noch angeregt, die Augen noch voller Entzücken, die Ohren noch in harmonischen Klängen gebadet, man wird sich lange daran erinnern.

Die „Amis du Patrimoine“, die ihren Namen zu Recht tragen, haben schon von einer Wanderung im Herbst gesprochen, dann sind die Arbeiten in Pez beendet und eine weitere Quelle steht kurz vor ihrer Renovierung... Um meine Ungeduld zu überbrücken, schaue ich mir in der Zwischenzeit die Fotos an.

2011 Georges-Henri Cateland (Saint Estephe), Übersetzung: Christian Büttner/Elke Schwichtenberg