Vidéos du Nord-Médoc - eine Auswahl
Es sind nicht nur die technischen Details wie Kameraperspektive, Schnitt, location, die ein gelungenes Video ausmachen. Es ist in erster Linie das, was das Video zeigt, z.B. die künstlerische Performance einer Gesangsgruppe oder die Inszenierung eines Ereignisses. Allerdings sind die Filme, die wir in einem Zeitraum von mehr als 10 Jahren produziert haben, als dokumentarische Aufnahmen abhängig vom Ambiente, von den Perspektiven, die für uns als Amateurfilmer möglich waren und von dem goodwill der Veranstalter und der gefilmten Akteure.
Im genannten Zeitraum kamen so mehr als 60 Filme zu Stande, von denen wir ein paar auswählten, die uns besonders am Herzen lagen. Eine Auswahl, die uns schwer genug gefallen ist, weil wir natürlich auch all unsere anderen Videos mögen. Kriterien dabei waren die Besonderheit der Ereignisse, die künstlerische Qualität des Gezeigten sowie die Bedeutung, die wir dem dokumentarischen Charakter unserer Filme beigemessen haben.
Die einzelnen Videos beschreiben wir durch eine kurze Darstellung der Umstände ein, die uns dazu bewegt haben, Kameras und Stative zu positionieren. Wir danken all denen, die uns bei ihren Veranstaltungen haben filmen lassen, den Vereinen, den Künstlern und Akteuren vor Ort.
Das Konzert der Gesangsgruppe Ardhal im Frühjahr 2015 in der Kirche von Vendays war das zweite, das wir auf Wunsch der Präsidentin des Vereins „Los Tradinaires“ filmten. Wir wussten also ungefähr, was auf uns zukam und waren sehr gespannt auf das neue Programm. Eine Kamera stellten wir auf der Kanzel auf, die Zweite filmte als Handkamera.
Die Kirche von Saint Estèphe ist ein barockes Juwel im Médoc mit einer exzellenten Akustik und einer zum Zeitpunkt der Aufnahme leider nicht besonders gut gestimmten Wenner-Orgel. Diese hatten wir von dem (blinden) Organisten schon einmal in allen Einzelheiten demonstriert bekommen und erbaten uns ein Jahr später bei einer Wiederholung dieser Veranstaltung die Erlaubnis, filmen zu dürfen.
Der Verein Zur Erhaltung des Phare de Cordouan veranstaltete eines seiner Sommerfeste zusammen mit dem Ensemble BilBobaSSo – Compagnie de danse et Arts du feu. Da wir den Tango lieben und seit Jahren schon in dem Verein engagiert waren, ergriffen wir die Gelegenheit, dieses Schauspiel zu filmen. Elke hat die gesamte Sequenz mit der Handkamera aufgenommen, eine besondere Leistung.
Mehrere Jahre hintereinander hatte das Mittelalterfest in Lesparre schon stattgefunden. Der Verein Freunde des Turms von Lesparre betreibt im Turm ein Museum mit mittelalterlichen Exponaten, die Vereinsmitglieder (aber auch viele Lesparrainer) verkleiden sich gerne. Und so wurde das Fest mit Umzug, Markt, Demonstrationen mittelalterlicher Handwerkskunst und Gesangsdarbietungen eine runde Sache.
Jean- Bernard Laclotte lernten wir als einen Freund von Sylvie kennen, die in einer alten Schäferei in Benon bei Saint-Laurent lebt. Hochengagiert für Pantomime und Theater versuchte sie dort so etwas wie ein Kulturzentrum mit einer Art Waldbühne ins Leben zu rufen. Und Jean- Bernard war einer der Künstler, den sie dort mit seinem Pantomimen-Programm vorstellte. Er bat uns, einen seiner Auftritte in dem Theater Onyx in Bordeaux zu filmen.
Eine zufällige Gelegenheit auf dem Markt von Saint-Vivien, für die ich schnell die Kamera geholt habe (manchmal ist man als Amateur eben nicht bereit für spontane Aufnahmen).
In Zusammenarbeit mit der Stadt Lesparre haben wir den Deutschen Tag ausgerichtet, der im Rahmen der Öffnung der Stadt für europäische Kulturen stattfand. Das war uns eine Dokumentation wert, zumal dort die Generalkonsulin aus Bordeaux ein Grußwort sprach. Neben zahlreichen Attraktionen (auch kulinarischer Art) hatte unser kleiner Chor „La Gagliarda“ auch einen Auftritt mit einem deutschen Lied aus der Renaissance.
Das jährlich stattfindende Jazz-Festival bedeutete immer einen enormen Aufwand für die Installation. Zahlreiche Ehrenamtliche engagierten sich tagelang, Zelte, Tische, Stühle, Restauration, Getränke bereitzustellen und die Abwicklung des Festivals zu garantieren: Die Einnahmen wurden dringend für die Musiker-Honorare gebraucht. Dazu entstand die Idee, nicht einfach nur Szenen aus dem Festival zusammenzustellen, sondern die Arbeit der „bénévols“ in den Mittelpunkt zu stellen.
Ein letztes Mal wurde das Europäische Picknick von Médoc actif in Zusammenarbeit mit zahlreichen Vereinen im Abtei-Park von Vertheuil ausgerichtet. Es war auch deshalb ein highlight, weil neben herrlichem Wetter, der Musik von Gib und Mathilde diesmal wieder Studenten aus Europa teilnahmen, die im Maison de l’Europe in Bordeaux einen längeren Studienaufenthalt absolvierten.
Im Rahmen der Vereinsaktivitäten von Connaissance du Médoc war das Projekt „Mon village“ entstanden, das zusammen mit dem Ecomusée von Vertheuil durchgeführt wurde. Die teilnehmenden Schüler kamen von einer Schule in Gaillan. Elke und ich waren Mitglieder im Verein und hatten auch kurz vorher bereits das Heimatmuseum kennengelernt. So boten wir an, das Projekt filmisch zu dokumentieren.
2021
Elke Schwichtenberg/Christian Büttner (Saint-Vivien-de-Médoc)