Château Margaux

 

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Das Château ist der unbestrittene König der Appellation Margaux. Das Schloss ist ein Gebäude im italienischen Stil des 16. Jahrhunderts: ein harmonisches Gleichgewicht, das auch der hier produzierte Wein perfekt spiegelt. Erbaut zwischen 1810 und 1816, öffnet es sich der Sonne am Ende einer schönen Allee mit hohen Bäumen.

Eine monumentale Treppe macht den charakteristischen Anblick aus, die Fassade wurde als historisches Monument eingestuft. Ein ionisches Säulenarrangement trägt einen imposanten dreieckigen Giebel. Im zwölften Jahrhundert wurde das Gelände durch eine Festung beherrscht. Dieser Ort hieß damals "mothe der Margou" (Margaux-Hügel). Hier konnte man einen edlen Wein produzieren, weil die besten Weine - wegen der besseren Bodenentwässerung - auf den Hängen angebaut werden konnten, wohingegen das Médoc sonst ja eher flach und sumpfig ist. Allerdings wurde im sechzehnten Jahrhundert, dank der Initiative von Pierre de Lestonnac, nach zehn Jahren Arbeit (von 1572 bis 1582), der Weinberg strukturierter angelegt. Und am Ende des siebzehnten Jahrhunderts wurde Margaux ein Mekka für die Kunst des Weinanbaus.

Das goldene Zeitalter wurde das achtzehnte Jahrhundert. Margaux war der erste Wein, der bei Christies in London verkauft wurde. Der britische Minister, Sir Walpole, kaufte, so sagt man, vier Fässer1 pro Quartal, aber ... manchmal vergaß er zu bezahlen.

Château Seigneur Margaux Dann überquerte das Renommee des Margaux den Atlantik. Der Botschafter der Vereinigten Staaten, Thomas Jefferson, kam, um das Schloss zu besuchen und delektierte sich an einem Margaux 1784, den er gekauft hatte. In der Tat, hatte er nicht ein wenig eine rote Nase? Die französische Revolution machte diesem goldenen Zeitalter ein Ende. Elie du Barry, Herzog von Hargicourt, der Herr von Margaux, wurde in Folge des jakobinischen Terrors, der in Bordeaux wütete, enthauptet. Das Anwesen wurde als nationales Eigentum verkauft. Es verkam unter den nachfolgenden Besitzer, sie ließen sogar die Orangenbäume eingehen.

1830 kaufte zum ersten Mal ein Bankier den Besitz. Sein Name war Alexandre Aguado, er war der Mäzen von Rossini. Letzterer schrieb eine Zarzuela "Castle Margaux." (die ich vergeblich gesucht habe). Dann kam Napoleon III. Er war es, der 1855 die berühmte Klassifizierung der Rotweine des Médoc einführte. Margaux war als einziges Weingut von vier Schlössern als Premiers Grands Crus klassifiziert. Das goldene Zeitalter kam wieder zurück, begünstigt auch durch den Bau der Eisenbahnlinie Bordeaux/Paris. Dieses Ranking gilt bis heute und Margaux wird oft als der beste Wein der Welt bezeichnet. Und wenn Sie sich vorstellen einen Château Margaux zu verkosten, vergessen Sie nicht, ihn bei Zimmertemperatur (18 oder 19 Grad) zu trinken, wie alle anderen großen Bordeaux-Rotweine auch.

2013 Simone Casabon (Le Taillan), Übersetzung: Christian Büttner/Elke Schwichtenberg