Als Amateur mit professionellen Musikern auftreten

 

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Musik ist seit jeher Teil meines Lebens. In jungen Jahren habe ich Klavieruntericht bekommen, aber das Instrument, das mir wirklich in der Hand und am Herzen liegt, ist die Gitarre. Seit dreissig Jahren ist sie ein Sonnenschein in meinem Leben.

Ich liebe vor allem die Lieder der französischen Chansonniers : Ferrat, Brassens, Moustaki, Reggiani, Le Forestier, Cabrel … um nur einige zu nennen, die ich besonders schätze.

Zusammen mit meiner Familie haben wir uns darangemacht, eine regelrechte Welt der Musik bei uns zu erschaffen : meine Tochter spielt seit zehn Jahren Klavier und nimmt Gesangsuntericht, mein Sohn ist Schlagzeuger Wir haben uns derart der Musik verschrieben, dass wir 2014 den eingetragenen Verein Vivre en musique gegründet haben um damit zur Weiterentwicklung der Musikkultur in Lacanau und Umgebung beizutragen. Seit der Gründung unseres Vereins haben wir Dank dem Beitritt verschiedener Künstler aller Altersstufen einige Konzerte in Altersheimen und für den Telethon veranstaltet. So weiss ich aus eigener Erfahrung und wenn ich die mit Freude erfüllten Augen anderer Musiker sehe, wie wundervoll es ist, mit einem Publikum die Leidenschaft zu teilen, die uns erfüllt und zu spüren, wie es davon berührt wird.

Jedoch hatte sich mir bislang noch nie die Gelegenheit geboten, in einem wirklichen Musikensemble mitzuspielen. Erst meine Begegnung mit Michel Larroche und Déa L’Hoëst hat es mir erlaubt, diesen Musikerwunsch zu verwirklichen. Michel war einst klassischer Sänger, auch Déa ist Amateursängerin und spielt Cello. Beide hatten vor, mit Hilfe anderer Musiker dem Publikum eine Serie von Konzerten mit französischen Liedern verstorbener Liedermacher anzubieten und deren poetische Texte, die man kaum mehr zu hören bekommt, wieder aufleben zu lassen. Ich habe nicht gezögert, mich sofort ihrem Projekt Nostalgiekonzert anzuschliessen.

So konnte ich erleben, wie mein Traum Wirklichkeit wurde : mein Wunsch mit anderen engagierten Musikern mitzuspielen, ob Amateure oder sogar Berufsmusiker hohen Niveaus ! Man stelle sich vor, wie ich mich fühlte, auf der Bühne zwischen der Pianistin und klassischen Sängerin Marie-Pierre Desjoyaux, die auch Jazz und Popmusik nicht ablehnt, und dem Kontrabassisten Richard Messyasz zu spielen. Rat und Komplimente zu erhalten von einem Mann wie Claude Barrière, immerhin erster Fagottspieler im Staatsorchester von Montpellier und anerkannter Jazzer, der uns als versierter Musiker mit seinen Sax-Improvisationen zu Yves Montands « Das welke Laub » (Les Feuilles mortes) verzauberte.

Sie alle, jeder auf seine Weise, haben, wenn ich das so ausdrücken darf, die Kleinen, die bei den Grossen mitspielen, wohlwollend unterstützt. Denn man muss sich darüber klarsein, dass wir nicht alle Profis sind. Ich bin nur ein Musicos, ein Amateur-Musiker, der die Musik aus vollem Herzen liebt.

Dies war mein erstes wirkliches Konzert auf einer Bühne, als Gitarrist der Musicos fadas, einer nach dem Prinzip der variablen Geometrie gestalteten Musikgruppe die sicherlich einen langen Weg vor sich hat. Natürlich haben wir alle unsere Schwächen und Unvolkommenheiten, aber wir haben dem Publikum von Saint Germain d’Esteuil einen Abend bereitet, an den man sich erinnern wird, und die Begeisterung und Anteilnahme des Publikums spiegelte sich in vielen, vielen Augen.

Für mich ein einzigartiger Moment !

2018 André Hérédia (Lacanau), Übersetzung: Déa L’Hoëst