Kriegsende im Nord-Médoc
Mehrere Anfragen von Töchtern und Söhnen ehemaliger Wehrmachtsangehöriger, die in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges im Médoc
eingesetzt waren, haben uns erreicht: Was ist nach der Kapitulation der Festung Gironde Süd mit ihren Vätern geschehen? Wo wurden die deutschen
Soldaten, die das Inferno der Alliierten überlebt hatten, in Gefangenschaft gehalten? Wo wurden sie außer zur Minenräumung noch eingesetzt?
(eine Übersicht über alle diese Aktivitäten von Médoc actif finden Sie hier
Neben Versuchen, Helfer zu gewinnen, haben wir selbst auch angefangen zu recherchieren und uns dabei mit Unterstützung von Jean-Paul Lescorce in die Materie eingearbeitet. Er hat kürzlich zum Thema Kriegsende in Soulac ein Buch veröffentlicht, das auf hauptsächlich französischen Quellen basierend die letzten Kampfhandlungen nachzeichnet. Auch die maitrise von Marlène Hunold (Les prisonniers de guerre allemands dans le département de la Gironde 1944-1948) gibt vor allem wichtige französische Quellen wieder, betont aber das Sprachenproblem und dass die deutschen Texte für Franzosen schwer zugänglich seien.
Bei unserer Recherche (die noch nicht verheilte Kriegstraumata auf beiden Seiten berührt hatte) sind wir auf die Kopie eines hektographierten Textes gestoßen, der Vortragscharakter hat und zum Ende hin nicht vollständig ist. Es handelt sich um eine Art Kriegsberichterstattung des Obersteuermanns des Zerstörers Z24, aus dessen Mannschaft das Bataillon Narvik gebildet wurde. In diesem Text werden anschaulich und aus persönlicher Sicht des Autors die letzten Kriegsereignisse im Nord-Médoc sowie die Erlebnisse nach der Gefangennahme beschrieben. Wir geben hier diesen Text abschnittsweise wieder, in der Hoffnung, ein wenig zur Ergänzung der Geschichtsschreibung beizutragen.
Neben Versuchen, Helfer zu gewinnen, haben wir selbst auch angefangen zu recherchieren und uns dabei mit Unterstützung von Jean-Paul Lescorce in die Materie eingearbeitet. Er hat kürzlich zum Thema Kriegsende in Soulac ein Buch veröffentlicht, das auf hauptsächlich französischen Quellen basierend die letzten Kampfhandlungen nachzeichnet. Auch die maitrise von Marlène Hunold (Les prisonniers de guerre allemands dans le département de la Gironde 1944-1948) gibt vor allem wichtige französische Quellen wieder, betont aber das Sprachenproblem und dass die deutschen Texte für Franzosen schwer zugänglich seien.
Bei unserer Recherche (die noch nicht verheilte Kriegstraumata auf beiden Seiten berührt hatte) sind wir auf die Kopie eines hektographierten Textes gestoßen, der Vortragscharakter hat und zum Ende hin nicht vollständig ist. Es handelt sich um eine Art Kriegsberichterstattung des Obersteuermanns des Zerstörers Z24, aus dessen Mannschaft das Bataillon Narvik gebildet wurde. In diesem Text werden anschaulich und aus persönlicher Sicht des Autors die letzten Kriegsereignisse im Nord-Médoc sowie die Erlebnisse nach der Gefangennahme beschrieben. Wir geben hier diesen Text abschnittsweise wieder, in der Hoffnung, ein wenig zur Ergänzung der Geschichtsschreibung beizutragen.
Im Juli 1944 wird Zerstörer Z24 auf der Reede von Le Verdon, vor Anker liegend, von englischen zweimotorigen Flugzeugen angegriffen und beschädigt.
Werftreparatur, die nur in Bordeaux gemacht werden kann. Die Reparaturen lassen sich nur schlecht an, da die Arbeiten in der Werft durch Sabotage und Verzögerungen stark behindert werden.
Am 22.8.44 liegt Z24 in Bordeaux auf einem Liegeplatz in der Nähe des Hangars 13. Der Rückzugsbefehl der Deutschen ist erteilt. Jeder Abteilungsleiter auf dem Zerstörer hat die Aufgabe, aus den für ihn zuständigen Magazinen und Arsenalen Ersatzteile, Ausrüstungsgegenstände und Lebensmittel zu übernehmen. Diese Arbeit wird teilweise vom Widerstand gestört.