Leuchtturm von Cordouan - kaputt!

 

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Keine Angst, der echte Leuchtturm steht in alter Frische. Wir sprechen von einem Geschenk, das der Chocolatier Bouchon aus Saint-Médard-en-Jalle dem Verein zur Erhaltung des Leuchtturms von Cordouan gemacht hat: Ein Modell aus Schokolade, etwa 1m hoch und 5-6 Kilo schwer und seit 2007 eine der Attraktionen des Geschäfts. Es sollte im Museum des Vereins – neben anderen Modellen – ausgestellt werden.

Aber wie dieses Modell ohne großen Aufwand in das Museum des Vereins im Leuchtturm von Grave bringen? Ein Peugeot 807, den wir zur Verfügung hatten, war geräumig genug, den Transport zu übernehmen, obgleich wir uns der Risiken eines solch delikaten Unternehmens bewusst waren und es somit offen war, ob das Modell den Transport überstehen würde.

Gesagt getan. Der Leuchtturm wurde aus dem Geschäft, wo er seit Jahren seinen festen Platz hatte und auch schon ein wenig angegraut war, auf eine Holzplatte gehievt und mit aller Vorsicht in den Kofferraum verfrachtet, die Schutzvitrine aus Acrylglas und der Unterbau eingepackt und dann konnte es losgehen, immerhin eine Fahrt von ca. 90 km, zum Teil über „Stock und Stein“ (wer kennt nicht die Schwellen, die in Frankreich ganz besonders effizient die Autofahrer herausfordern)!

Bis zur Ortseinfahrt nach Le Verdon ging auch alles gut, wenngleich der Turm des Modells manchmal heftig zitterte. Kurz hinter dem ersten Bahnübergang in Le Verdon, also etwa 800 m vor seinem Bestimmungsort, war es dann vorbei: Ein heftiges Geräusch machte klar, es war um den Leuchtturm geschehen. Wir konnten, angekommen am Museum gegenüber der Fähre, nur noch die Schokoladentrümmer bergen, der auf dem ursprünglichen Renaissanceturm errichtete Teil war schlicht umgekippt und die delikaten Teile der Turmspitze dabei in tausend Schokoladenkrümel zerbrochen.

Damit nach dem Unglück diese Version des Cordouan doch noch einem interessierten Publikum gezeigt werden kann, haben wir seinem Erbauer und dem Modell – als Foto unversehrt – hier die angemessene Würdigung eingeräumt. Und auch, wenn wir jetzt mit dem weitesten Schokoladenleuchtturmtransport im Guinness-Buch der Rekorde nicht konkurrieren konnten, so haben wir es doch wenigstens versucht! Letzten Endes aber doch noch Glück im Unglück: Der Chocolatier, konfrontiert mit den Ereignissen, hat uns angeboten, aus den Trümmern des alten wieder einen neuen Schokoladen-Cordouan zu formen. Den kann man dann wirklich im Museum unseres Vereins besichtigen.


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