Schatzsuche im Winter

 

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Strandgut 1 Strandgut 2
Strandgut 3 Strandgut 7

Wenn die Tourismus-Saison im Médoc vorbei ist, beginnt die Zeit der Ruhe und Kontemplation, vielleicht auch ein wenig der Melancholie oder gar der Depression. Immerhin wird es jetzt früher dunkel und regnet häufig. Aber mit dieser Jahreszeit sammeln sich die Energien und beginnen auch die Stürme. Das Meer, das im Sommer an den Stränden des Médoc so viel Sand angehäuft hatte, holt sich nun das meiste wieder zurück oder frisst sich sogar ein Stück weiter in das Médoc-Plateau. Aber es trägt auch etwas an Land, das sich anzuschauen lohnt - für diejenigen, die genügend Entdeckerlust und Phantasie mitbringen und die sich an der Vielfalt dessen, was aus der Welt angespült wird, begeistern können.

Neulich haben wir ein Tau gefunden, lang, schwer und voller Muscheln. Brauchen wir ein Tau? Eigentlich nicht. Aber so etwas kann man doch nicht einfach liegen lassen, wie so viele andere interessante Dinge auch. Es ist schon etwas beschwerlich, die Fundstücke zu bergen, zumal wenn sie so groß wie dieses Tauknäuel sind. Einen wunderschönen Baumstumpf, der als Hackklotz hervorragend geeignet gewesen wäre, müssen wir deshalb leider liegen lassen. Das Tau jedoch schleppen wir nach Hause und heben es erst einmal auf.

Manche dekorieren mit dem Strandgut ihre Grundstücke und Häuser. Unsere Freundin Brigitte ist da noch kreativer: Sie verarbeitet Fundstücke vom Strand zu Skulpturen und anderen Kunstwerken. Auf einem Markt in Gaillan haben wir einen Hobbykünstler (Jean-François SERVAT) getroffen, der aus angelandeten Holzteilen Kreaturen erschafft. Und was könnte man sonst noch damit machen? Verschenken vielleicht? Wer braucht ein dickes, grünes Tau, ca. 50 m lang?

2009 Christian Büttner / Elke Schwichtenberg (Saint Vivien)