Serge Andron, Leuchtturmwärter auf dem Cordouan*
Früher war es üblich, dass der Beruf des Leuchtturmwärters vom Vater an den Sohn weiter gegeben wurde. Aber in meinem Fall ist es natürlich auch die Liebe zum Meer, da ich in einem Ort in der Vendée geboren worden bin, in St. Gilles Croix de Vie, einem großen Fischereihafen. Ich hatte einen Onkel und 3 Cousins, die alle Fischer waren, und als ich klein war, bin ich mit meinem Onkel oft aufs Meer gefahren. Und selbst als ich sehr krank war, bin ich doch am nächsten Tag wieder raus aufs Meer. Also das ist ein Beruf, der mir gefiel, ohne dass ich damals schon an Leuchttürme dachte. Und nachdem meine Eltern nach Le Verdon umgezogen waren, habe ich wie viele andere Menschen auch den Cordouan gesehen, ohne daran zu denken, dass ich eines Tages Leuchtturmwärter werden würde.
Ich habe also in einem Unternehmen als Fahrer schwerer Maschinen gearbeitet, und dann habe ich die Tochter eines Mitarbeiters der Abteilung « Leuchttürme und Seezeichen » geheiratet. Mein Schwiegervater fragte mich : « Es gibt einen Posten in der Abteilung Phares et Balises zu vergeben, du kannst dich bewerben...Manchmal ist es besser zu handeln als abzuwarten. » Ich hatte ja schon einen kleinen Platz in diesem Unternehmen und dann gab es zu der Zeit nicht sehr viele Bewerber, weil...
Bei der Abteilung « Phares et Balises » fängt man meist als Handlanger an. Ich wurde mit dem Reinigen von Bojen, mit dem Anstreichen, mit Kletterpartien, also mit allem, was man Handlangern abverlangte, beschäftigt. Danach konnte man sich spezialisieren, entweder im Bereich Leuchttürme oder im Bereich Bojenleger.
Ich habe mich für die Arbeit auf Leuchttürmen beworben und den Aufnahmewettbewerb 1975 mitgemacht. Anschließend bin ich ein Jahr in Brest zur Schule gegangen und habe dort eine Ausbildung zum Elektromechaniker gemacht. Damals gab es in der Region keine Stellen, man musste sich also ein wenig höher in Frankreich orientieren, nicht weit entfernt von Belgien, bis zum Hafen von Calais. Die Menschen im Norden sind zwar sehr nett, aber das Klima...Ich habe 3 Jahre dort gearbeitet, ich kann nur sagen, es war kalt (für mich geht nur der Südwesten). Ich habe dann bei der Wartung des Leuchtturms von Calais und ebenso des Leuchtturms von Gris-Nez mitgearbeitet, ebenso ... Und dann gab es eine Stelle hier in Le Verdon, da bin ich dann zurückgekommen.
2018
Serge Andron (Le Verdon)
*Auszug aus einem Vortrag im Juni 2016; Transript und Bearbeitung: Jacqueline Tabuteau, Übersetzung: Christian Büttner