Tagesausflug nach Bordeaux
Am letzten Freitag haben wir uns morgens auf den Weg gemacht nach Bordeaux, denn ich hatte dort vormittags einen Termin im Konsulat, die Gültigkeit meines Ausweises läuft bald ab. Das läuft so ab, dass man erstmal alle nötigen Unterlagen per Mail ans Konsulat schickt, und wenn alles ok ist, erhält man einen Termin, zu dem man mit den Original-Unterlagen dort erscheinen soll. Der Termin war nun vorgestern.
Eigentlich waren wir ganz gut in der Zeit, aber was machen Dorfmenschen zunächst mal, wenn sie in die große Stadt kommen? Sie verfahren sich. Eine Straße auf der Strecke, die wir früher oft gefahren sind (zu der Zeit, als wir noch zweimal wöchentlich in Bordeaux in irgendwelchen Baumärkten waren), war nun für PKW gesperrt, dort verläuft jetzt eine Straßenbahnstrecke. Unser Navi war mal ein Werbegeschenk, dementsprechend ist seine Qualität, aber nach einigem Herumgefahre kamen wir kurz nach elf am Konsulat an. Die freundliche Dame, die für Ausweise zuständig ist, sitzt dort hinter einer Panzerglasscheibe, unter der so ein Schiebe-Fach ist, wie es sie früher in Banken gab, und die Unterhaltung läuft über eine Sprechanlage. Nach ein paar Minuten war schon alles erledigt. Den neuen Ausweis bekomme ich dann zugeschickt.
Leo hatte währenddessen einen Parkplatz in der Nähe gesucht und gefunden. Mit Hilfe einer App auf dem Telefon, die uns zeigt, wo der/die andere gerade ist, habe ich ihn dann gefunden. Für solche Gelegenheiten ist das ganz praktisch.
Das Konsulat liegt in der Nähe des « jardin public », das ist ein botanischer Garten mitten in Bordeaux. Jetzt ist er wieder geöffnet, während des confinement war er geschlossen, so dass wir dort mit den Hunden spazieren gehen konnten.
Es ist eine sehr schöne grüne Oase in der Stadt. Ich habe hinterher mal ein wenig über den botanischen Garten nachgelesen – er wurde bereits 1746 angelegt und ist fast 11 ha groß. Viele der Bäume sind weit älter als 100 Jahre und entsprechend groß. Hier sieht man z.B. Magnolien, die zwischen 104 und 156 Jahren alt sind und um die 27 Meter hoch:
Damit die Großstadthunde auch mal unangeleint richtig laufen können, gibt es in dem Garten ein eingezäuntes großes Gelände, « allée pour chiens », auf dem sie herumtoben können (war nur grad kein Großstadthund da; es war überhaupt recht leer zu dieser Mittagsstunde):
Anschließend sind wir noch ein wenig durch die Straßen gelaufen. Für unsere zwei Dorfhunde war das sehr aufregend; so viel Krach und so viele Menschen sind sie ja nicht gewohnt.
Dann sind wir in ein großes Einkaufszentrum gefahren, um diverse Sachen zu besorgen – wenn wir schon mal in der großen Stadt sind, wird das auch ausgenutzt.
Auf dem Rückweg am Nachmittag haben wir an einem See Halt gemacht und nochmal einen Hundespaziergang eingelegt, einmal ganz um den See herum. Anfangs war es noch recht bewölkt. Hinterher kam immer mehr die Sonne raus und es wurde so heiß, dass wir eigentlich auch ganz gerne gebadet hätten.
Ein schöner Tag war das, aber wir waren alle völlig platt abends.
2020 Barbara Jany (Cissac)
Quelle: https://gites-cissac-medoc.com/journal/2020/06/28/tagesausflug/