Der Hafen La Maréchale

 

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Marechale

Dieser kleine Hafen mit seinem - für Franzosen - etwas merkwürdigen Namen liegt an einer Einbuchtung zur Gironde hin (der größten Flussmündung Europas).

Wie alle anderen Gironde-Häfen auch, dient dieser Hafen der Fischerei und wird als Segelboothafen genutzt - wie man an den dort ankernden Booten sehen kann. Zur Zeit geht es hier sehr beschaulich zu, alles schläft in der Winterruhe ein wenig vor sich hin. Dennoch, es gibt auch ein Leben rundherum, eine kleine Flotte Enten schreckt bei meiner Ankunft auf, die Tiere verstecken sich in Buschwerk und Gräsern am Ufer. Eine Ente sehe ich dennoch, sie geht in Positur und scheint zu schimpfen: „Was sucht die denn hier? Weiß die denn nicht, dass alles hier im Winter uns gehört!"

Dieser Ort atmet Ausgeglichenheit. Ein alter, baufälliger Ponton verleiht ihm einen melancholischen Glanz, ohne irgendeine Spur von Traurigkeit. Hier scheinen sich Himmel, Erde und Wasser in vollständiger Harmonie zu befinden.

Es geht weiter, mit kleinem Bedauern, aber der nächste Hafen wartet schon auf uns.

2013 Simone Casabon (Le Taillan), Übersetzung: Christian Büttner/Elke Schwichtenberg