Fischen an Ostern

 

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fishing fishing
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Freitag: Am frühen Morgen Abfahrt vom Hafen von Pauillac. Das Wetter ist perfekt: Wind und Sonne. Die Boote sind beladen mit Verpflegung, Getränken, Angelruten und Haken. Der Wind ist günstig, Segel werden gesetzt, die Mini-Regatta beginnt mit den Booten Cœur Grenadine (3 Personen), Moby Dick (2 Personen) und Vent d'Ouest (2 Personen), Kontakt wird über Funk gehalten, Ziel ist der Hafen Port Médoc (Le Verdon), wo wir mit Jedak (5 Personen) zusammentreffen. Ça le fait (3 Personen) und Folie Douce (2 Personen und 3 Hunde) werden sich am nächsten Tag des ablaufenden Wassers bedienen, um zum Angelplatz vor Bonne Anse zu kommen.

Nach Kreuzen (segeln gegen den Wind) in der Fahrrinne Ankunft in Port Médoc gegen 14 Uhr. Jedak kommt und unterstützt tatkräftig die Vorbereitung der Angelutensilien: Auseinanderziehen von 30m Angelleine und Anbringen von Angelhaken in regelmäßigen Abständen – ohne alles durcheinander zu bringen, so ist das jedenfalls vorgesehen (von Captain Jacques).

Am Abend legt Vent d’Ouest die Leine hinter den Kränen aus, eine ziemlich heikle Geschichte! Die Leine mit ihren 30 Haken muss entrollt werden, ohne dass man sich dabei an den Haken verletzt. Nach einer Stunde Warten am Liegeplatz bzw. auf dem Boot wird die Leine herausgezogen und ... große Enttäuschung: Die Köder sind intakt, die Fische wollten offenbar nicht mitspielen. Während des wunderschönen Sonnenuntergangs trösten wir uns mit einem von Jocelyne gemixten Aperitif, den wir auf dem Ponton genießen und bei dem sich die 21 Seefahrer an den Erzählungen ihrer Abenteuer erwärmen. Da wir zu viele für ein Boot sind, diniert jede Mannschaft auf ihrem eigenen Boot.

Samstag: Camille ordnet die Gruppe vor der Abfahrt aus Port Bloc – wenig Wind bei ablaufendem Wasser, Richtung Südpassage zum stundenlangen Fischen (jeder nach seinem Geschmack) bis zu dem Zeitpunkt, wo gegen Ende des auflaufenden Wassers die mit zwei Bojen markierte Fahrrinne zur Einfahrt in die Bonne Anse zu nehmen ist. Ein ausfahrendes Boot hat uns geleuchtet, damit ging alles gut: besser als sich nach den grünen und roten Bojenlichtern richten zu müssen. Der Vordere lotste den jeweils Nachfolgenden und so fädelte sich die gesamte Flotte durch die enge, verwinkelte Einfahrt am Fuß des Hafendeiches. Nachdem die 6 Boote festgemacht waren, zog man Bilanz: 14+3+1+3 Makrelen und ein Hornhecht, was mit einem Champagner (von François gestiftet) gefeiert wurde - man gönnt sich ja sonst nichts!

Sonntag – Ostern: Mit Beginn des Glockengeläuts ein kleiner Ostergruß von Seehund der Bonne Anse. Dahinter ein Fischreiher aus Stein, der uns durch einen meisterhaften und siegessicheren Kopfsprung mit Verachtung straft: eine schöne, sachliche und wirkungsvolle Lektion im Fischfang durch eine einzige Schnabelbewegung. Ebenso erfolgreich ist das Eiersuchen auf den Decks der Segelboote! Nach einem Mittagessen an Bord ein weiterer Ausflug, Fischfang zu Fuß: Palourdes, Miesmuscheln, Austern u.s.w., Schlammbad inbegriffen. einige hätten fast ihre Gummistiefel verloren. Dann noch mehr Meeresfrüchte im Restaurant, eine Muschelorgie: à la crème, marinières, in Curry-Sauce...

Montag – immer noch Ostern: Ab 9 Uhr 30 Abfahrt von Bonne Anse bei auflaufendem Wasser, 5 Boote hintereinander: Ça le fait gesteuert von Florence, Cœur Grenadine von Cathy, Folie Douce von Cécile, Moby Dick von Isabelle und zum Schluss Vent d'Ouest von Christine, ALLES Frauen! Vom Ende der Fahrrinne an die Segel gesetzt, angetrieben von zunehmender Strömung kreuzen wir im frischen und unbeständigen Nordwind. Einige fischen noch einmal und diesmal erfolgreicher. Jedak kommt uns am Ponton zu Hilfe, voller Ungeduld, uns alles zu erzählen. ABER: ein Zwischenfall. Ça le fait hat sich verdreht. Es gelingt, sie auf dem Liegeplatz vor dem Strand zu halten. Jedak nimmt sie an die Seite und bugsiert sie vorsichtig in den Hafen. Nach einer technischen Untersuchung unter dem Kiel steht die Ursache fest. Der Propeller meldet: verschwunden! Als Trost gibt es einen apéro grandissimo (TI PUNCH) auf den Pontons. Picknick auf den Booten.

Siesta und Spaziergänge in Royan je nach Lust und Laune. Gegen 15 Uhr bricht Ça le fait gezogen von Jedak in Richtung Port Bloc auf, wo es an den Pontons empfangen und in die Werkstatt gebracht wird. Glücklicherweise ist der Wind günstig. Die anderen brechen gegen 17 Uhr auf, geringe Strömung, schöner Rückenwind. Ruhiges Segeln entlang der Küste auf der Seite der Charente bei Saint Georges und Meschers bis Talmont, dann nach dem durchqueren der Bucht weiter Richtung Süden bis auf die Höhe von Port de By. Am Rand der Fahrrinne der Blick auf die Passage der Frachtschiffe. Cœur Grenadine versucht ein großes asymmetrisches Spinnaker-Segel zu setzen, Brame Hame ein Spinnaker, die übrigen segeln butterfly. Nahezu unmerklich schwächt der Wind ab, die Segel werden zugunsten des Motorantriebs gestrichen. Die Boote erreichen bei Einbruch der Dunkelheit den Hafen von Pauillac, er ist nur schwach beleuchtet. Sie umfahren die ankernden Arbeitskähne und die unbeleuchteten Bojen. Christine kann kaum die Pontons erkennen... Aber dann, uff, um 22 Uhr ist alles ohne weiteren Zwischenfall gut geregelt.

Was für ein schönes Osterwochenende! Wann gibt es die Wiederholung?

2015 Sylvie Mangonaux (Pauillac), Übersetzung: Christian Büttner/Elke Schwichtenberg