Seit vielen Jahren schon lädt das Deutsche Generalkonsulat Bordeaux zu einem regelmäßig stattfindenden, sogenannten Kulturmittlertreffen ein.
Kulturmittler sind Institutionen, die teils in öffentlichem Auftrag in der Region aktiv sind und zum Ziel haben, die deutsche Kultur hier vor
Ort bekannter zu machen, beispielsweise durch Initiativen und Aktivitäten in den Institutionen, im Verein, in Bildungseinrichtungen oder im
Rahmen von Städtepartnerschaften oder Wirtschaftsclubs. Die Treffen bieten die Möglichkeit, sich stärker miteinander zu vernetzen und sich
auszutauschen.
Teilnehmende sind z.B. das Goethe-Institut Bordeaux, das Institut Heinrich Mann Pau, das Château d‘Orion, das Deutsche Sozialwerk Bordeaux,
Lehrende an der Universität und - unter noch anderen - auch Médoc actif.
Im Laufe des Bestehens von Médoc actif konnten zahlreiche Anregungen aus diesem Kreis von uns aufgenommen oder auch weitergegeben werden, so
auch die folgenden Veranstaltungen, die wir - z.T. mit Unterstützung von Teilnehmern dieses Kreises - angeboten bzw. durchgeführt haben.
Wir bedanken uns bei den ehemaligen Generalkonsuln Eberhard Schuppius, Hans-Werner Bussmann, Wilfried Krug und der Generalkonsulin Verena
Gräfin von Roedern für die Zusammenarbeit, die Anregungen und die Unterstützung unserer Aktivitäten. Und wir danken Céline Pionneau für die
jahrelange produktive Zusammenarbeit.
Visio-causerie / Zoom-Konferenz (2021)
Les Allemands dans le Médoc / Deutsche im Médoc
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Dass das Médoc bei Deutschen sehr beliebt ist, belegen nicht nur die von Touristen im Sommer gut besuchten Ferienzentren an der Küste. Auch im
Inland zwischen der Gironde und dem Atlantik kann man zahlreiche Deutsche antreffen, die sich ganz oder für einen bestimmten Zeitraum im Jahr
niedergelassen haben. Was macht das Médoc für Deutsche so attraktiv? Welche Erfahrungen machen Touristen oder Immigrierte mit dem Leben in
Frankreich? Wie sehen ihre typischen Aktivitäten im Zusammenleben mit Franzosen aus? Wie werden Deutsche im Médoc von Franzosen wahrgenommen?
Diese Fragen sollten in einer deutsch-französischen Gesprächsrunde unter der Leitung der Konsulin Verena Gräfin von Roedern im Januar mit
Deutschen und Franzosen erörtert werden. In den Zeiten von Corona ist es leider nicht möglich, ein solches Gespräch als öffentliche
Veranstaltung anzubieten (das soll dann zu einem späteren Zeitpunkt geschehen). Daher haben wir uns als Mitveranstalter für eine ZOOM-Konferenz
entschieden. Die Konferenz wurde von Paula Scholemann im Auftrag des Vereins Alea und Médoc actif im Rahmen des deutsch-französischen Tages des
Deutsch-französischen Bürgerfonds organisiert. Der Bürgerfonds beteiligte sich an den Kosten. Hier die Konferenz:
online.
Publikation (2020)
Prisonniers de guerre allemands / Deutsche Kriegsgefangene im Médoc
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Die von uns gesammelten deutschen Texte (Schilderungen zu Erlebnissen während der Kriegsgefangenschaft, Interviews, Tagebuchausschnitte etc.)
können u.a. als Antwort auf das von Marlène Hunold, Autorin von Prisonniers de guerre allemands en Gironde, ausgesprochene Bedauern verstanden
werden, dass authentische Quellen bisher fast nur in deutscher Sprache vorliegen: Die Texte der Publikation wurden von Jacqueline Tabuteau ins
Französische übersetzt. Sie war auch schon bei einer der ersten Veranstaltungen von Médoc actif zum Thema Kriegsende im Médoc als Übersetzerin
dabei.
Tagesveranstaltung (2019) zum
Deutschen Jahr Lesparre
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Sylvaine Messyasz (CALM-Vertreterin): "Mit der gleichen Begeisterung und Freude wie jedes Jahr eröffne ich den Tag der kulturellen
Veranstaltung, der einem europäischen Land gewidmet ist, das mit Frankreich verbunden ist. Nach Italien, Griechenland und Deutschland
steht nun auch Deutschland im Rampenlicht und dient als roter Faden bei unserer Kultursaison bis zum nächsten Juni.
Die Organisation dieser Veranstaltung wird gemeinsam getragen vom Service Kultur der Stadt, der Stadtbibliothek und durch den Verein
Médoc Actif, dessen Anwesenheit ich hier begrüße. Dieser Verein, dessen Initiator Christian Buttner seit 10 Jahren ist, ist das kulturelle
Bindeglied zwischen dem Médoc und den Einwohnern der Stadt. Deutsche oder andere Nationalitäten, die sich entschieden haben, in unserer
schönen Region Médoc zu leben. Schulkinder, Freiwillige von mehreren Vereinen, fünf Köche, die die Mittagsdesserts zubereiteten und so
viele Menschen, dass es hier unmöglich ist, alle zu nennen, haben individuell zum Erfolg dieses Tages beigetragen. Im Jahr 2019 hat
es wegen derWahlen einen besonderen Charakter: Am 26. Mai finden die Europawahlen statt, bei denen jeder europäische Bürger über das Europa
on morgen abstimmen wird. Alles ist verbesserungsfähig, aber das wirtschaftliche, soziale und politische Europa ist der einzig mögliche Weg
für unseren alten Kontinent, Teil eines neuen und besseren Europas und Gigant der Globalisierung zu werden."
Ausstellung (2016)
Nous étions tous enfants / Alle waren wir Kinder
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"Wir waren alle Kinder", entworfen von der Bordeaux-Fotografin Janine Gatheron. Am Ursprung des Projekts stand ihre eigene Kindheit, die von
der Zweiten Weltkrieg, die plötzliche Erinnerung an die Worte einer Geliebten und ein "zwingendes Bedürfnis, in die Vergangenheit zu gehen".
Diese Vergangenheit wird sichtbar durch die Zeugnisse und Fotos von Kindern ihrer Generation, Franzosen und Deutschen. Bewegte und seltsam
ähnliche Übergänge auf beiden Seiten der Grenze. Insgesamt haben 19 Franzosen und 29 Deutsche auf Zuruf der Fotografin geantwortet
und es sind ihre Zeugnisse und ihre Fotos...
Deutsch-französisches Picknick (2013)
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Bei der Ankunft am Picknick-Platz erhielt jeder Teilnehmer ein Namensschild: grün für die Franzosen, die ihren Vornamen darauf schreiben
mussten; weiß für die Deutschen, die ebenfalls ihren Vornamen darauf schreiben mussten. Der freundliche Ton war in Gang gesetzt, als alle
ihre Plätze unter den aufgebauten Zelten einnahmen. Zuvor noch ein paar kleine Reden,
ins Deutsche übersetzt von Christian Büttner, eine der Schlüsselfiguren des Tages. Er betonte den politischen Aspekt von Europa und seinen
Platz auf der Welt. Der deutsche Generalkonsul in Bordeaux war durch Frau Campagne vertreten, während der Bürgermeister von Lesparre
es sich nicht hatte nehmen lassen, das Ereignis mit seiner Anwesenheit zu beehren. Außerdem wehen an der Fassade des Rathauses seit ein paar
Tagen französische und deutsche Flaggen. An den Tischen konnte man kleine Sätze wie "Auf Französisch, on le dit comment? " oder "Wie übersetzt
man das auf Deutsch? " hören.
Dies waren alles Fragen, die einen großen Teil des Tages ausmachten, da jeder versuchte, dem anderen ein paar Vokabeln zu erklären.
Ausstellung (2013)
50 Jahre deutsch-französische Freundschaft
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Vom 15. bis 30. Januar fand eine Ausstellung mit dem Titel "Deutschland und Frankreich, ein halbes Jahrhundert Freundschaft und Zusammenarbeit"
statt.
Dazu war in den Empfangsraum des Uni-Médoc-Weinkellers in Gaillan eingeladen. Der Kurator dieser Médoc-Ausstellung
war der Vorsitzende des Vereins MEDOC CULTURELL, Gérald Tron. Durch den Vertrag im Elysée-Palast vom 22. Januar 1963, unterzeichnet von
Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles De Gaulle wurde die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich besiegelt
Das Ziel der 50-Jahr-Feier war es, die Jugend zu mobilisieren, um in die Zukunft zu blicken.
Ausstellung und Recital (2011) :
Nue et nue : Dialogue impossible
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Claude Jacquot, Fotograf, erklärt widerstrebend, dass die Serie "Coups de griffe", die zu einer Zeit ausgeführt wurde, als er sich noch nicht
von der Kunst entfernt hatte, um den Frauen näher zu kommen. Sie präsentiert Körper, die sich hinter "Pseudo-Gesten eines Graveurs" verbergen
Negative von Fotografien, die manchmal bis zum Äußersten zerkratzt sind, wie so viele Misshandlungen, die diesem weiblichen Körper zugefügt
wurden, den er nun ohne artificielle Techniken Abbildet. Man denkt an Molinier, den Fetischisten der Netzstrumpfbeine und kann verstehen, dass
Claude Jacquot "diese Fotos hasst". Schläge von Krallen gegen die raffinierte Geste, die von Wil Sensen, der in wenigen Augenblicken den Körper
einer Frau im Wesentlichen, in der Kurve des Körpers, zeichnet. Claude Jacquot spricht Französisch, Wil Sensen Deutsch. Ist das der Grund
weshalb diese Ausstellung "Nude and Naked" den Anspruch erhebt, ein "unmöglicher Dialog" zu sein? Oder ist es, weil Claude Jacquot der Meinung
ist, dass es eine Hierarchie in Kunst gibt und dass die Fotografie niemals der Zeichnung gleichkommen wird? Bei der Einweihung am Samstag, 15.
Oktober, in Anwesenheit von Eberhard Schuppius, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Bordeaux, der auf Französisch spricht, und
Jean-Jacques Corsan, der Bürgermeister, der "besser die den hiesigen Dialekt als die deutsche Sprache beherrscht, unterstreicht die
Partnerschaft seiner Gemeinde mit Bevern, die Worte blieben einfach. Und dann war da aber noch Christian Büttner von Médoc actif, bereit zum
Übersetzen. Und die Sprache der Kunst geht weit über Grenzen hinaus.