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Der Jahrhundertsturm

 

Noch während ich bei meiner Tochter weilte, gab es des größte Unwetter, das uns seit Jahrzehnten widerfuhr. Es wütete vom 27 - 28.12.1999. Ein Orkan treibt eine Flutwelle auf die Küste zu. Die Gironde trat über die Ufer, denn der Sturm trieb die Flut von der Küste 80 bis 100 km ins Landesinnere. Man glaubt, die Weit ging unter. Wasser, überall Wasser. Der Sturm war so stark, dass die Menschen mit fortgerissen wurden und sich nicht im freien aufhalten konnten. Einige Dämme hielten nicht länger dem Hochwasser stand und waren gebrochen. Am 2. Januar 2000 St. Louis de Montebérand überflutet. Was so ein Dammbruch alles anrichten kann, glaubt man zuerst nicht. Innerhalb einer Viertelstunde stand ein ganzes Dorf einen Meter unter Wasser.

Meine Tochter wohnt als Schulleiterin in einer Schulwohnung in Bordeaux. Die auf dem Schulhof stehenden Autos tanzten einen Schwanentanz auf dem überfluteten Hof. Ab und zu krachte es, wenn eines von ihnen aus der Reihe schwamm und an die Wände des Schulgebäudes schlug. Autos sowie die Wände des Gebäudes wurden stark beschädigt. In den Pinienwäldern vom Médoc wurden durch den Sturm kilometerweit Bäume wie Streichhölzer umgeknickt. An den Häusern wurden Dächer abgedeckt und Kamine zum Einsturz gebracht. Teilweise standen ganze Ortschaften bis hin zur Großstadt Bordeaux einen bis anderthalb Meter unter Wasser. Strom und Telefon fielen aus, so dass die Menschen noch nicht einmal um Hilfe rufen konnten. lm Médoc waren die elektrischen Oberlandleitungen mit Starkstrom durch den Sturm umgeworfen. Dies alles konnte keine Menschenhand anhalten.

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