Ehrenamtliche mit Herz und Freundlichkeit
Am Ziel, hinter der Ziellinie, 6 Stunden lang, reichen sie den Läufern deren Medaillen oder die Präsente, immer guter Laune, immer mit einem Lächeln im Gesicht, obwohl sich die Anstrengungen über den Tag hin mehr und mehr bemerkbar machen. Héliane und Corinne sind zwei von 300 freiwilligen Helferinnen und Helfern, die den Geburtstag des Médoc Marathon im 27. Jahr möglich machen.
"Ich liebe das große Marathon-Fest" erklärt Héliane, "man ist dabei und die Stimmung läuft auf das Gleiche hinaus, egal ob man Läufer oder freiwilliger Helfer ist". Héliane Dufort, 50 Jahre alt und in Pauillac beheimatet, ist seit 1995 Mitglied des Vereins MEDOC MARATHON. Seitdem hat sie sich dieser Organisation verschrieben und opfert viel Zeit ihres Jahresurlaubs Anfang September für diesen Verein. Jedes Jahr beteiligt sie sich an der Vorbereitung der Rückennummern, hilft beim Servieren des Essens "mille pattes" am Vorabend des Marathon, gibt die Medailien am Ziel aus und nimmt am gemeinsamen Lauf am nächsten Morgen teil. "Das ist sicher nicht immer angenehm, aber bei soviel Fete und guter allgemeiner Laune merkt man gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht! Sonntag abend, wenn alle umfallen, dann ist es schon ein bisschen schwierig..."
Héliane ist selbst bei Marathons mitgelaufen, zwei davon im Médoc, zahlreiche andere Läufe mit dem Verein AMCM, in Lourdes-Tarbes, der Lauf "Crêtes" in Espelette, Béhobie-San Sébastian... "Ich finde es wichtig zu wissen, was Marathon-Laufen bedeutet. Man kann dann die verschiedenen Reaktionen der Läufer, die z. B. einfach umfallen oder zusammenbrechen, besser verstehen... Ich weiß sehr wohl, was das heißt, am Ziel beglückwünscht und gefeiert zu werden, wenn man manchmal so gelitten hat." Selbst im größten Stress bei den vielen Ankünften am Ziel behält Héliane ihr Lächeln und hat ein aufmunterndes Wort für jeden. "Man bekommt so viel Dank von den Läufern. Die meisten vergessen niemals, was auch wir für sie getan haben".
Corinne Balade, 56 Jahre alt und im Gesundheits- und Pflegedienst beschäftigt, war auch von Anfang an freiwillige Marathon-Helferin. Sie ist früher selbst viel gelaufen und bis heute aktiv geblieben. "Man muss eine positive Einstellung zum Sport und zur Gemeinschaftlichkeit haben, um als freiwillige Helferin bei einem solchen Event mitzumachen," erklärt sie. "Hier gibt es keine Unterschiede zwischen Château-Besitzern, Angestellten und verschiedenen Nationalitäten, alle Läufer starten 'auf dem gleichen Fuß'. Was gibt es Schöneres als den Sport, um 'Brüderlichkeit' zu zelebrieren? Ich kann es jedes Jahr kaum erwarten und ich bin frustriert, wenn es dann zu Ende ist..." Auch Corinne engagiert sich als Pauillacaiserin. "Das ist ein Muss für eine Frau von hier," sagt sie. "Der Marathon gibt der Stadt wieder Leben, die Leute kommen aus aller Welt. Es ist wichtig, dass Pauillac sich von seiner besten Seite zeigt!"
Wie Hélianes Lächeln und ihre Freundlichkeit stärkt auch das von Corinne die Marathon-Läufer. "Jeder Läufer muss sich einzigartig fühlen" unterstreicht sie. "Wir bekommen viele Danksagungen, das ist reiche Belohnung für uns. Na ja, der Tag ist schrecklich anstrengend, aber ich würde mich schämen, wenn ich mich beklagen würde. Auch wenn meine Rolle nicht besonders bedeutend ist, bin ich doch stolz darauf dabei gewesen zu sein. Die Läufer bestätigen uns immer wieder: Das Médoc-Marathon ist ein einmaliges Erlebnis!"
2011 Cécile Poursac, Übersetzung: Christian Büttner/Elke Schwichtenberg
source : Journal du Médoc du 9 septembre 2011