Ausflug nach Saumos
Letzten Sonntag machte ich - von Saint Raphael kommend – bei einem längeren Ausflug einen Abstecher nach Saumos. In dieser kleinen Ortschaft im "blauen Médoc" findet man eine interessante Kirche. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde auf den Ruinen einer noch älteren Holzkirche am Pilgerweg nach Santiago de Compostella gebaut.
Ein Weihnachtsbaum schmückt schon den Vorplatz, ein wenig schief und offensichtlich vorzeitig erschlafft.
Diese Kirche hat interessanterweise ihren Haupteingang nicht in der Fassade, die zugleich den niedrigen Glockenturm trägt (im Médoc eher selten). Er wirkt ein wenig finster mit seiner unvergleichlichen Glocke. Der Eingang befindet sich an der nach Süden ausgerichteten Längsseite der Kirche. Er ist in seiner Schlichtheit wunderschön. Die Spitze ist mit einem keltischen Kreuz geschmückt.
Ich wollte noch ein altes Waschhaus besichtigen, das auf einem Lageplan als "interessant" verzeichnet war. Ich fand zwar kein Waschhaus, dafür aber einen Menschen neben seinem 4x4 und fragte ihn, wo es sich befände. Er antwortete ein wenig unfreundlich: „Da entlang, das erste Haus“. Allerdings konnte ich nichts als ein schlichtes Bauwerk entdecken, das zudem nicht mit der Beschreibung aus dem Plan übereinstimmte. Ich suchte noch ein wenig herum und landete schließlich in einer Sackgasse, einem alten melancholisch und vergessen wirkenden Bahnhof gegenüber. Ein guter Ort, um Saumos Adieu zu sagen.
Simone Casabon (Le Taillan), Übersetzung: Christian Büttner/Elke Schwichtenberg
2013