Der Hafen von Saint Christoly
Der Ort Saint Christoly hatte zu Zeiten der "englischen Aquitaine" eine besondere Bedeutung und dies bis zum hundertjährigen Krieg. Sein Name, damals Saint Christoly de Castillon, geht auf die Burganlage Castillon zurück, die zur Überwachung der Gironde auf einem Hügel erbaut worden war. Vor dem Bau dieser Befestigung fanden zahlreiche Seeschlachten statt. Ludwig der XIII ordnete seine Zerstörung an, die Ruinen kann man aber noch heute sehen.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts spielte der Hafen eine große Rolle. Der gesamte Verkehr nach Bordeaux wurde über die Gironde abgewickelt und die Schiffe, die die Gironde und auch die Garonne hinaufsegelten, transportierten Holz, Getreide und natürlich Wein, der von den damals etwa 20 Weingütern aus der Umgebung reichlich vorhanden war.
Im Gegensatz zu den anderen Gironde-Häfen des Médoc reicht dier Hafen nicht in das Sumpfland, sondern bis in den Ort hinein. An der rechten Seite des Hafens befindet sich ein altes Zollhaus.
Die Schatten werden länger, es ist Zeit weiter zu fahren, um den letzten Hafen an diesem Tag zu besuchen. Die Straße folgt dem Flußlauf der Gironde und ich kann von Ferne ein Schiff in kräftig roter Farbe wahrnehmen, das in Richtung Bordeaux flussaufwärts unterwegs ist. Von weitem sieht es so aus, als würde es auf dem Uferrand entlang gleiten.
2013 Simone Casabon (Le Taillan), Übersetzung: Christian Büttner/Elke Schwichtenberg