Nachtleben im Médoc

 

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Nachtleben im Médoc, gibt es so etwas überhaupt? Und wer hat schon mal von Couqueques gehört? Oder von „Saint Sabastien“?

Wer hätte gedacht, dass es sich bei letzterem um ein qualitativ hochrangiges Travestietheater handelt, von der Mutter der Familie Saint Sabastien mit ihrem Sohn Fabrice seit mehreren Jahren geführt. Bis Ende 2009 in einer Diele residierend, findet die Show heute in einem Saal mit rund 100 Plätzen statt.

Während des frugalen Menüs wurden wir von einem Sänger bestens unterhalten, viele der anwesenden Franzosen sangen mit, es wurde sogar getanzt. Die Stimmung im Saal war fröhlich und ausgelassen. Zwar kannten wir die Chansons nicht und konnten leider nicht mitsingen. Aber auch wir waren begeistert und als dann auch noch geschunkelt wurde, fühlten wir uns wie zu Hause in Köln.

Und dann die Auftritte: Bekannte Stars - z.B. Edith Piaf, Serge Gainsborough mit Jane Birkin, die Callas und Silvie Vartan - wurden mit Körpersprache, Mimik und Gestik unter Verwendung von Playbackmusik dargeboten. Die äußerst dekorative Kleidung mit „Strass und Pailletten“ (so auch der Titel der Show) war außerordentlich beeindruckend. Die "Damen" perfekt geschminkt und frisiert: Wer war Dame, wer Herr?

Es war nach 1 Uhr als die Show zu Ende ging, die Zeit war wie im Flug vergangen. Wir haben uns sehr gut unterhalten und wunderbar amüsiert. Zum nächsten Programm gehen wir sicher wieder hin!

Und noch ein highlight: Die Pianobar "Amadeus-Song" in Bordeaux, vom Médoc aus leicht zu erreichen. Dort haben wir die Gruppe "Davaï" erlebt; die Gruppe ist ein Projekt von 5 Musikern (Marius, Vassil, Feodor, Richard und Dasha) russischer, polnischer und rumänischer Herkunft, von denen einige als Musikprofessoren in Bordeaux aktiv sind und einer das jährliche Jazzfestival in Lesparre organisiert. Ihr Programm war so beschrieben worden: "Le groupe vous propose une musique intemporelle qui vous fait voyager vers les plaines de l'est, de l'Ukraine à la Russie et passant par la Roumanie." Wieder eine tolle Stimmung in einer zauberhaften Atmosphäre. Und die Musik riss das Publikum - uns eingeschlossen - regelrecht von den Stühlen.

Nachtleben im Médoc? Na klar, nicht nur Strand, Ruhe und Natur, sondern auch hully gully - für den, der's mag. Auf jeden Fall so hochwertig wie das, was man sonst so am Médoc schätzt.

2011 Klaus Moeller-Herrmann (Grayan) / Elke Schwichtenberg (Saint Vivien)