Die mounaques werden ökologisch
Im Winter haben die Mounaques Zeit, über ihr zukünftiges Leben nachzudenken. Mutter Mounaque hat alle um sich herum versammelt und verkündet, dass man nun nach so vielen Reisen, nach so vielen Späßen in den letzten Jahren, nachdem man so viel vom Leben hatte, endlich auch mal an unseren Planeten Erde denken und ökologisch werden sollte.
Begonnen haben sie damit, den Schulbus nicht mehr mit Benzin zu betreiben. Wie die Besucher der Mounaques feststellen können, gibt es nun keinen Motor mehr. Vielmehr treiben Sportschüler den Bus über Pedale und Fahrradketten an, neun Mounaques wurden dafür mobilisiert.
Großvater hat sich der Hütte im Garten bemächtigt und sagt jedem, der es hören will: "Hier gehe ich hin, wenn ich mal muss, das düngt meinen Garten und tut meinem Gemüse gut."
Das ökologische Haus, in dem acht Mounaques wohnen, ist interessant wegen seiner lustigen energiesparenden Details. Und in einer Welt voller Ökos muss es für jeden einen Arbeitsplatz geben. Z.B. die Wäscherei, in der acht Mounaques beschäftigt sind: drei treiben einen Generator für eine Waschmaschine an, drei kümmern sich um das Trocknen der Wäsche und zwei weitere um das Bügeln und die Endkontrolle.
In CapcanaVensac sollte man unbedingt das glitzernde Sternen-Versuchslabor besichtigen, wo acht Puppen den Start der Rakete zum Mond überwachen. Und beim ornithologischen Luftpostamt, in dem Telefonist und Briefträger dauerhaft angestellt sind, fehlt nichts, nicht einmal der Erpresserbrief und der Denunziant. Und die grünen Haare und der Friseur der Mounaques! Die muss man einfach gesehen haben, einer immer lustiger als der andere. Das ökologische Sägewerk schließlich wirkt so echt, dass man ohne Spaß die einzelnen Personen in echt begrüßen könnte. Auch die beiden "rasta wind riders", Windgleiter und Flugpiloten, sind ganz erstaunlich gelungen.
Jeweils Montagsnachmittag und Donnerstagabend versammelt sich eine zusammen geschweißte Truppe, zahlreiche Ehrenamtliche, dynamisch, voller Talent, für allein stehende Menschen eine gute Möglichkeit, sich einzubringen und ihre Kreativität zu entfalten. Kommunen und Vereine haben sich zusammengetan wie etwa die katholische Hilfsorganisation, die im Tausch gegen Nahrungsmittel Altkleider für die reizenden Puppen bereitstellt. Die alten Fahrzeuge stammen von Recup'auto in Gaillan. Und so nehmen in allen umgebenden Kommunen die köstlichen Vensacer Mounaques am alltäglichen Leben teil. Ein Bravo für die schöne Quelle, die in Vensac sprudelt.
2011 Danielle Robin, Übersetzung: Christian Büttner/Elke Schwichtenberg
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*Mounaques sind große Puppen, die traditionellerweise im Sommer in CAMPAN/Pyrenäen hergestellt wurden. Auch in vielen anderen Pyrenäenorten werden sie entlang den Straßen aufgestellt. Mit ihnen macht man sich über Persönlichkeiten der Ortschaften lustig, z.B. wenn jemand außerhalb der Ortschaft heiratet. Wenigstens macht man sich mit diesen Puppen das Leben in den wenig bevölkerten Pyrenäenregionen ein wenig interessanter. Der Begriff "Mounaque" ist okzitanischen Ursprungs und bedeutet schlicht "Puppe".