"Wir sind die Galant’IN"
„7 Frauen machen Furore vor einem sehr femininen Publikum“ (France 3, April 2013)
Unsere Clique – alles Freundinnen – hat sich durch ein überraschendes musikalisches Abenteuer entwickelt. Bei einem feucht-fröhlichen Abendessen haben wir beschlossen: Wir kreieren eine Gesangsgruppe. An diesem Abend hatte Laurence, unsere Chorleiterin, die geniale Idee, von einem Repertoire Besitz zu ergreifen, das als ausgesprochen männlich und häufig anstößig gilt (chanson paillarde)
Der Begriff „paillard“ geht auf das 13. Jhdt. zurück. Ein paillard ist jemand, der auf Stroh schläft (la paille=das Stroh), ein Gauner, ein Vagabund,
und später dann ein Spitzbube, ein Nichtsnutz.
Danach bezeichnete man mit paillard jemanden, der ein Lotterleben führt. Interessant ist, das der Ausdruck zunächst für unanständige Frauen benutzt wurde,
die zu Ausschweifungen neigen, sowie für Bettlerinnen oder Huren oder ganz allgemein für Frauen.
Dass wir es feminisiert haben, kann man an der Begeisterung des weiblichen Publikums ablesen, und das genügt uns als Ansporn. Wir sind zwischen 35 und 65 Jahre alt, die meisten von uns haben vorher niemals gesungen, aber das hat sich nun geändert.
Laurence: „Ich stehe gerne auf der Bühne. Bevor ich die Mädels traf, hatte ich keinen Gesangsunterricht mehr gegeben, diese 6 „nanas“ haben mir Lust gemacht, sie zu unterrichten.“
„Zieh dich aus, ich helfe dir ein bisschen, Hosen runter...“
Man nennt uns die Galant’IN.
Wir sind 7 kecke nanas.
Frauen, ihr solltet uns dankbar sein.
Männer, wir werden euch einheizen.
Wir werden euch schon etwas singen.
Wir werden euch die Flöte zum Klingen bringen.
Wir werden euch die Flötentöne wieder beibringen.
Wir werden eure Libido wieder wecken.
Wir sind die Galant’IN.
Und wenn wir auch hauptsächlich aus Spaß und Freude singen, wollen wir doch nicht als Amateure gelten. Jedes Mal vor einer Aufführung haben wir intensive Proben und unsere Stimmen haben sich von Mal zu Mal verbessert. Durch unsere Auftritte haben wir uns auch selbst verändert. Einige von uns sprechen sogar von einer „zweiten Geburt“.
Danièle: „Das euphorisiert...gemeinsam mit Mädels singen, die man mag, das ist unglaublich.“
Aurélie: „Das hat mich freigemacht, das ist wie ein Ventil, besonders das Singen von speziellen Wörtern. Dadurch habe ich mich erst richtig
als Frau gefühlt.“
Véronique: „Man entschleiert sich durch den Gesang, man befreit sich, weil man ganz bei sich ist und sich auch den anderen mitteilt.“
Und die Aufführung?
Laurence: „Die Männer sind meist ein wenig betreten, aber die Frauen kommen spontan auf uns zu.“ Dany: „Das überrascht uns zwar ein wenig, aber ich denke, es enthemmt und das ist sehr lustig.“ Danièle: „Sie hoffen, dass es das Feuer in ihren Männern weckt.“ Mina: „Und das tut es auch.“
2015 Aurélie, Dany, Danièle, Laurence, Martine, Mina, Véronique (Grayan), Übersetzung: Christian Büttner/Elke Schwichtenberg