Bernard de Cocq
Saint-Vivien
Nach einer umfangreichen Ausbildung als Uhrmacher in Frankreich, Holland und Deutschland hat Bernard de Cocq seinen Vater in dessen Werkstatt in Saint Vivien unterstützt. Gemeinsam mit anderen Uhrmachern hat er Reparaturaufträge u.a. aus Soulac, Lesparre, Pauillac und Bordeaux entgegen genommen. Später beschränkte er sich auf den Kundenstamm, den er von seinem Vater übernommen hatte. Er beschäftigte sich vor allem mit solchen Uhren, die anderswo nicht mehr repariert werden konnten, weil nur noch selten die dafür notwendigen Maschinen und Ersatzteile zu bekommen waren, die ihm aber durch seine vielfältigen Kontakte in Europa zur Verfügung stehen.
Auch nach seiner Pensionierung ist er seiner Passion treu geblieben. Er ist Mitglied im Cercle des Vieux Horlogers de France, die eine Art
Netzwerk bilden, das unter anderem von Museen genutzt wird. Er ist einer der wenigen, die noch den Umfang von Zahnrädern und die Länge von Pendeln
berechnen und zeichnen können. Er moderiert verschiedene Internet-Foren zum Thema Uhrmacherhandwerk. Seiner Überzeugung nach müssten die
"Handwerker der alten Schule" den jungen Uhrmacherlehrlingen ihre Erfahrung persönlich weitergeben, weil diese zwar Theorie und Praxis in
Fachschulen lernen, aber nicht die Tricks und Kniffe des Handwerks, obwohl sie dreiwöchige Kurse bei anerkannten Uhrmachern ableisten müssen.
2018