Nicole Brard

Ich habe mich der Welt der Kunst über die Malerei genähert. Öl, Aquarell, Pastell und dann vor allem die Beschäftigung mit verschiedenen Materialien zur Gestaltung...

Für die Arbeit mit Ton habe ich mich schon immer interessiert und so hatte ich 2015 Gelegenheit, die Tonerde und ihre Beschaffenheit durch handelnde Berührung kennenzulernen - es war eine Offenbarung. Das dreidimensionale Gestalten war genau das, was ich machen wollte.

Dann kam es sehr schnell zum Gebrauch einer Töpferscheibe. Auch wenn es eher schwierig ist, das Arbeiten damit zu erlernen, war sie für mich wesentlich, denn mit den Drehbewegungen der Scheibe entsteht immer etwas Magisches, entweder während des Arbeitens oder beim Umgang damit. Ich verwende aber auch andere Techniken der Tonbearbeitung.

Dann wandte mich dem Raku zu, einer spektakulären Emailliertechnik voller Überraschungen, mit sehr vielfältigen Möglichkeiten. Die Technik und die Ergebnisse sind immer wieder überraschend. Jedes Stück ist einzigartig, da es auf die zufälligen Auswirkungen des Brennvorgangs reagiert.

Ich habe mehrere Motiv-Bereiche, die mich beschäftigen. Zunächst einmal: die Welt des Meeres. Meine Praxis als Unterwasser-Taucherin ist dabei die unerschöpfliche Quelle meiner Inspiration. Daneben auch meine Beziehung zur Natur, von der ich oft Samen und Blätter verarbeite, um Abdrücke auf dem Ton zu hinterlassen. Ich gestalte gerne alltägliche dekorative Gegenstände, die unser tägliches Leben verschönern: die Kunst der „guten Gestalt“ ...

Ich habe mich weitgehend autodidaktisch ausgebildet, indem ich mich auf meine kreativen Instinkte, meine Erfahrungen, meine Beobachtungen verließ. Neugierig wie ich bin, bin ich ständig auf der Suche nach neuen Techniken, neuen Tonerden, neuen Brenn- oder Emaillier-Techniken, denn mit Tonerde eröffnen sich unzählige Möglichkeiten…

2020