Gunhild Lorenzen

Grayan

 

Gunhild Lorenzen

Meine malende Mutter hat mich am Anfang meines Lebens mit in ihr Atelier genommen. Das war das Einfachste für sie und das Wunderbarste für mich. Als Zweijährige war ich so inspiriert und fasziniert von Mutters phantastischen Farbwelten, dass ich mit Pinsel und Papier ausgestattet, es ihr nachmachte. Voller Freude und Lebenslust.
Mit 5 Jahren stellte ich mich mit meinen Kindermalereien und einem Tisch vor unser Haus im Norden Deutschlands, sang Kinderlieder für die vorübergehenden Passanten und bot meine kindlichen Tuschbilder zum Verkauf an. Es gab schon mal 10 Pfennige für ein Eis.

Später habe ich Kunst und Musik für das Lehramt studiert, nebenbei Kurse in Aktmalerei, Farblehre, und während meiner Zeit in Brüssel auch im Museum „Des Beaux Art“ am Abend Kunst studiert. Irgendwann war ich soweit, meine Werke der Welt zu zeigen; erst in Europa (Belgien, Deutschland, Dänemark) und dann auch in Singapur und Canada. Nun kommt Frankreich, das Médoc, hinzu.

Der Mensch, seine Vielschichtigkeit, seine Narrative und seine Vergänglichkeit ebenso wie die Natur in allen Schattierungen, das Werden und Vergehen, das sind die Themen, die mich beschäftigen.

Die Ästhetik unseres Da-Seins, immer angelehnt an die großen Meister, das Licht, das nicht nur Giorgio Morandi einfangen wollte, und die zufällige Schönheit in allem, die Farbspiele, Formen, das Bizarre faszinieren mich so sehr, dass ich seit nun mehr als 55 Jahren auf der Suche nach dem Ausdruck bin, den meine Augen wahrnehmen.

2023