Der Teufelsgeiger in der Kirche von Queyrac

 

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Der Teufelsgeiger

Queyrac? War dort nicht einmal ein Bahnhof? Gibt’s das Dorf überhaupt noch? Das ist das Problem: Diese Medoc-Gemeinde liegt dummerweise nicht auf unserem Weg, wohin auch immer... und dennoch – das Dorf lebt, und wie!

So am vergangenen Sonntag in der wunderschönen schlichten Kirche, die allein schon einen Besuch wert ist. Diesmal allerdings war der „Teufel los“ und das in eben dieser Kirche. Sie haben richtig gelesen: der Teufel war wahrhaftig los! in Form von FARFARELLO, einer Musikgruppe aus Deutschland, genauer aus Leichlingen.

Der Teufelsgeiger brachte es innerhalb weniger Minuten, gemeinsam mit seinem Gitarristen, fertig, die Kirche mit den etwa 250 Gästen, zum Kochen zu bringen. Unglaublich, was dieses Duo auf die Beine, um nicht zu sagen: auf den Altar, zu stellen in der Lage ist. In unvorstellbarer Geschwindigkeit wechselten die Harmonien, der Rhythmus und die Klangfarbe der „Teufels“-Violine – alles was möglich sein kann passierte auch. von ruhigem harmonischem ¾-Takt bis hin zum atemberaubendem Stakkato, exakt aufeinander abgestimmt.

Dass das noch steigerungsfähig war, indem sich das Herren-Duo zum Trio mit der Sängerin „DIA“ wandelte, einer Künstlerin, die den beiden Männern in Nichts nachstand, sondern mit Ihrer wunderbaren Stimme eine absolute Ergänzung darstellte. Und noch etwas: nach einer kurzen Pause wurde im zweiten Teil des Konzertes die Teufelsgeige in einigen Stücken mit verschiedenen Flöten ausgetauscht, was den Eindruck eines zweiten Konzertbesuches vermittelte, ein weiterer Ausdruck der musikalischen Vielfältigkeit dieser Gruppe.

Da fragt man sich doch, wie kommt der Teufel ausgerechnet nach Queyrac? Ganz einfach: der „Teufel“ ist ein Freund des Claudius und Claudius von Engelshofen seit langer Zeit ein Freund Queyracs. Und weil der Teufel – „Mani“, während einer Tournee seinen Freund Claudius besuchte, bot sich geradezu ein Konzert in der wunderhübschen Kirche des Dorfes an. Dass dann das comité des fetes (vertreten durch Gilbert Frosio) sogar noch die Kosten übernahm und somit noch nicht einmal mehr Eintritt bezahlt werden musste, war sozusagen das Tüpfelchen auf dem i.

Alles in allem, ein toller Abend – mit Musik, die ich so noch nie gehört habe – und Queyrac plötzlich wieder gegenwärtig war und zwar ganz oben in der Liste.

2011 Wilfried Schneider (Montalivet)